Nur eine Woche nachdem ich die Deutsche Jugendmeisterschaft im Rahmen der Travemünder Woche im Laser gesegelt hatte, bekam ich eine einzigartige Möglichkeit für meine weitere Segelkarriere.

Seit einiger Zeit hatte ich mit dem Gedanken gespielt, die Bootsklasse zu wechseln und dies dem 49er Fx Nachwuchstrainer des DSV mitgeteilt. Und eben der meldete sich eine Woche nach der IDJM mit der Nachricht, dass eine seiner Sportlerinnen, Cathi Bartelheimer, eine Vorschoterin für das Trainingslager in der nächsten Woche bräuchte. Ich war natürlich sofort Feuer und Flamme, sagte zu und segelte meine ersten Stunden auf dem Fx. Als ich dann erfuhr, dass Cathi auch für die JWM in Marseille noch jemanden suchte, schmiss ich nach kurzer Überlegung meine halbe Sommerplanung inklusive der U21 EM der Laser in Schweden über Bord, hängte noch eine Woche Fx Training in Kiel dran und packte anschließend meine Sachen für die Reise nach Marseille.

In Marseille machte ich viele der Erfahrungen, die man im Fx irgendwann macht: von Bootsarbeit und der Vermessung, über das Klarkommen mit einer zweiten Person auf dem Boot, dem Gennakersegeln, der Geschwindigkeit und den stärkeren Fliehkräften, bis hin zu der Tatsache, dass die Wettfahrten in den Skiffklassen deutlich kürzer sind als im Laser.

Von Leichtwind bis Mistral, jener typischen südfranzösischen Wetterlage, bei der auch mal Rennen wegen zu viel Wind abgebrochen werden, hatten wir die unterschiedlichsten Segelbedingungen.
Cathi und ich schafften es bei dem starken Wind nicht immer im Zeitlimit ins Ziel, aber wir gingen in allen Wettfahrten an den Start und kämpften bis zum Schluss.

Schließlich ließen wir als 35. vier der erfahreneren Teams hinter uns und fuhren mit einem guten Gefühl, zufrieden mit unserer Performance und dem Lernfortschritt, den wir über den Wettkampf gemacht hatten, nach Hause. Für mich war es eine unglaubliche Erfahrung und ein deutlicher Wegweiser dafür, dass meine Perspektive in Richtung Olympia eher in solch einer Bootsklasse liegt.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle beim Deutschen Seglerverband, insbesondere den 49er Trainern, die mir diese Möglichkeit erst gegeben haben und meinem Sponsor SKL Engineering GmbH, der Wettfahrtvereinigung Steinhuder Meer, dem Seglerverband Niedersachsen und der Henstorf Stiftung Bissendorf, ohne die das Ganze gar nicht realisierbar gewesen wäre. Es ist gut zu wissen, dass all diese Institutionen auch bei verrückten Entscheidungen hinter mir stehen!

Detaillierte Berichte über alle Erfahrungen, die ich vom 20.8.-2.9. in Marseille gemacht habe, gibt es auf meinem Blog www.segellena.wordpress.com.