Ein Bericht von Lea Winkler, SVG/HYC

Für die Europameisterschaft im Optimist Segeln habe ich mich dieses Jahr im Mai in Travemünde während einer mehrtägigen Ausscheidungsregatta als bestes deutsches Mädchen qualifiziert.
Ein erstes Vorbereitungstraining für die Europameisterschaft fand zwei Wochen nach der Ausscheidungsregatta in Kiel statt. Dieses Training begann am Sonntag und dauerte bis Freitag. Insgesamt nahmen alle deutschen Teilnehmer (3 Mädchen und 4 Jungs) zusammen mit dem Trainer George Blaschkiewitz und der Teamleiterin Annika Oline Großmann teil. Wir haben viele Segeleinheiten gehabt, konnten aber auch Teamevents durchführen (z.B. Klettern, gemeinsames Einkaufen und Kochen und eine Führung im Bundesstützpunkt des Segelns), so dass wir als Team gut zusammenwachsen konnten.
Am 21. Juni fuhren wir in dieser Runde dann zu unserer Europameisterschaft in Carrara/Italien los. Wir brauchten insgesamt 2 Tage Autofahrt, um dort hinzukommen. Die ersten Tage waren für das Vortraining vor Ort und für die Vermessung eingeplant. Bei der Vermessung wird geprüft, ob die Boote alle klassenkonform sind und somit alle Teilnehmer unter gleichen Bedingungen starten. Bei dieser Europameisterschaft waren die Prüfungen sehr streng und es dauerte alles sehr lang. Die Eröffnungsfeier zur Europameisterschaft fand auf der Piazza Menconi am 30. Juni statt. Es war sehr festlich und ich freute mich sehr, meine Leistung ab Montag unter Beweis stellen zu dürfen. Leider blieb der Wind am ersten Wettfahrtstag aus und wir konnten erst am Dienstag, den 1. Juli, die ersten Wettfahrten segeln. Die Bedingungen waren schwierig, da es viel Strömung und drehende Winde gab. Es wurden drei Wettfahrten gesegelt und die Teilnehmer starteten in einer eigenen Jungsflotte und Mädchenflotte (wie bei der EM immer üblich). Bei den Mädchen waren es 120 Teilnehmer, die nochmals in 2 Fleets aufgeteilt wurden. Mir gelang in der ersten Wettfahrt ein 2. Platz. Gefolgt von einem 13. und einem 33. Platz war ich mit dem ersten Wettfahrtstag sehr zufrieden. Am Mittwoch, segelten wir erst am Nachmittag, da auch an diesem Vormittag zunächst der Wind ausblieb. Ich hatte mir viel vorgenommen und wollte an meine guten bis sehr guten Platzierungen vom Vortag anknüpfen. Leider gelang mir das nicht. Im ersten Rennen des Tages segelte ich einen 25. Platz. Da ich damit nicht zufrieden war, bin ich beim Start der nächsten Wettfahrt auf Risiko gegangen und handelte mir einen Frühstart ein. Dieser Tag war für mich sehr enttäuschend. Am nächsten Tag starteten die Finals. Die 120 Mädchen wurden nach den Plätzen der ersten 5 Wettfahrten in eine Gold- und Silbergruppe eingeteilt. Ich konnte glücklicherweise mit einem 38. Gesamtplatz in der Goldgruppe starten.
Auch die nächsten 2 verbleibenden EM Tage waren von Schwachwind geprägt, so dass wir nur noch 4 Wettfahrten segelten. Dabei war meine beste Platzierung ein 8. Platz und ich beendete die Europameisterschaft in Carrara mit einer Gesamtplatzierung von 34. Ich war damit deutsches bestes Mädchen dieser EM. Europameisterin ist die Kroatin Vita Erceg geworden.
Die Siegerehrung fand auf dem Hafengelände von Carrara statt. Davor haben wir noch die Boote verladen. Nach der Ehrung gab es ein letztes Buffet für alle Teilnehmer und nach dem Essen haben wir uns auf den Rückweg nach Deutschland gemacht.

Ergänzung der Redaktion: Noah Schweichler (HYC) ersegelte sich den 32. Platz (zweitbester Deutscher) von 157 Teilnehmern.